Krankheitskosten: Warum Ihre Mitarbeiter mehr als nur krankgeschrieben sind – und wie Sie mit Prävention richtig Geld sparen
- concept+
- 4. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Stellen Sie sich vor: Jedes Jahr verschwinden rund 10.000 Euro pro Mitarbeiter – einfach so. Kein Diebstahl, kein Betrug, sondern ganz offiziell auf Krankheitskosten zurückzuführen. Klingt erstmal nach Horrorbudget, oder? Doch keine Panik: Dahinter steckt mehr als nur die lästige Lohnfortzahlung, und mit cleveren Präventionsmaßnahmen können Sie ordentlich gegensteuern.
Wir nehmen Sie heute mit auf eine kleine Reise beispielhaft durch drei Branchen – Pflege, Industrie und Handel – und zeigen, wie diese Summe zustande kommt. Spoiler: Es geht nicht nur ums Geld, sondern auch ums Wohlbefinden und die Zukunft Ihres Unternehmens.
Pflegebranche: Krankenstand auf Intensivstation
Pflegekräfte sind absolute Heldinnen und Helden im Alltag – doch sie zahlen dafür oft einen hohen Preis. Mit einem Krankenstand von rund 9,5 % fällt die Pflegebranche im bundesweiten Vergleich ganz oben aus.
Das schlägt nicht nur auf die Personalkasse:
Direkt fließen rund 4.000 Euro pro krankem Mitarbeiter allein für die Lohnfortzahlung weg.
Dann kommen Verwaltungskosten, Krankengeldzuschüsse und der nervenaufreibende Rekrutierungsmarathon hinzu – sagen wir nochmal 2.000 Euro.
Und nicht zu vergessen: Überstunden für die gesunden Kolleginnen, die oft mit Schicht- und Stresszuschlägen bezahlt werden.
Kurzum: Krankheitskosten sind in der Pflege nicht nur teuer – sie sind auch ein echter Personal- und Qualitätskiller.
Industrie: Wo jede Ausfallminute teuer tickt
In der Industrie, speziell im Fahrzeugbau und der Metallverarbeitung, sind Ausfallzeiten keine Kleinigkeit. Hier heißt es oft: „Stillstand kostet Millionen.“
Jährlich summieren sich die durch Krankheit verlorenen Wertschöpfungspotenziale auf mehrere Milliarden Euro. Die 10.000 Euro pro Mitarbeiter sind also kein Witz, sondern Realität.
Neben der Lohnfortzahlung schlummern die Kosten vor allem in:
Produktionsausfällen und Lieferverzögerungen, die Kunden nervös machen.
Zuschlägen für Überstunden oder teure Leiharbeiter, um Löcher zu stopfen.
Kurz: Krankheit kostet hier nicht nur Geld – sondern auch Image und Wettbewerbsfähigkeit.
Handel: Wenn die Kasse klingelt – oder eben nicht
Im Handel sind Mitarbeitende oft ständig im Kundenkontakt – und wenn sie fehlen, spürt das der Umsatz direkt. Mit einem durchschnittlichen Krankenstand von 5,5 % zahlen Händler die Zeche in Form von:
Lohnfortzahlungen und zusätzlicher Aushilfe.
Eingeschränktem Kundenservice, weil einfach nicht genug Personal auf der Fläche ist.
Und ja, manchmal auch genervten Kunden, die nicht verstanden haben, warum der Laden plötzlich unterbesetzt ist.
Damit knabbern Krankheitskosten auch hier kräftig am Gewinn.
Was steckt nun also hinter den 10.000 Euro?
Die Zahl wirkt erstmal beeindruckend – aber was steckt konkret dahinter? Hier eine kleine Aufschlüsselung, am Beispiel Pflege pro Mitarbeiter und Jahr:
Kostenart | Betrag pro MA/Jahr | Warum das wichtig ist |
Lohnfortzahlung | ca. 4.000 € | Gesetzlich verpflichtend, oft mehrere Wochen |
Verwaltung & Krankengeld | ca. 500 € | Organisatorischer Mehraufwand |
Überstunden & Zuschläge | ca. 2.000 € | Für Kolleginnen, die aushelfen müssen |
Rekrutierung & Einarbeitung | ca. 1.500 € | Teure Suche nach Ersatz, Ausbildung neuer Kräfte |
Produktivitätsverluste | ca. 2.000 € | Qualitätseinbußen, Zeitverlust, Fehler |
Gesamt | ~ 10.000 € |
Machen wir es nun noch ein wenig konkreter und schauen uns die Zahlen pro Mitarbeiter pro Tag an:
Wenn ein Mitarbeiter durchschnittlich 33 Tage pro Jahr krank ist und pro Ausfalltag pauschal 300 € an Kosten entstehen, ergibt das:
33 Tage × 300 € = 9.900 € jährlich – also ziemlich genau die 10.000 €, von denen wir sprechen.
Diese Summe ergibt sich aus verschiedenen, oft unterschätzten Faktoren:
Kostenart | Betrag pro MA/Ausfalltag | Warum das wichtig ist? |
Lohnfortzahlung | ca. 130 € | Verpflichtend – auch wenn keine Arbeitsleistung erfolgt |
Ersatz- & Überstundenkosten | ca. 80 € | Leiharbeit, spontane Mehrarbeit, Zuschläge |
Verwaltungsaufwand | ca. 20 € | Organisation, Krankmeldung, Umplanung |
Produktivitätsverluste | ca. 50 € | Zeitverzögerung, eingeschränkte Qualität, Fehlergefahr |
Indirekte Team-Folgekosten | ca. 10 € | Belastung für das Team, Unzufriedenheit, Motivationsverlust |
Rekrutierung & Einarbeitung (anteilig) | ca. 10 € | Falls Langzeitausfall oder Kündigung: Suche & Anlernen |
Gesamtkosten pro Krankheitstag | ca. 300 € | Hochgerechnet auf 33 Tage = ca. 10.000 € jährlich |
Sie sehen also: Ein einziger Tag Abwesenheit summiert sich schnell. Und wenn das zur Regel wird oder sich häuft, sind fünfstellige Beträge pro Jahr keine Seltenheit.
Deshalb lohnt es sich doppelt, gezielt in Gesundheit und Prävention zu investieren – denn jede vermiedene Abwesenheit spart bares Geld, entlastet das Team und stärkt Ihre Organisation langfristig.
Fazit: Krankheitskosten sind kein Schicksal – sondern eine Einladung zum Handeln!
Jetzt mal ehrlich: So viel Geld einfach „liegenzulassen“ ist nicht nur teuer, sondern auch unnötig. Die gute Nachricht ist, dass Sie die Krankheitskosten durch gezielte Prävention spürbar senken können.
Das Zauberwort heißt: Gesunde Arbeit. Das bedeutet beispielsweise:
Ergonomische Arbeitsplätze (bye-bye Rückenschmerzen!)
Flexible Arbeitszeiten und Pausen für mehr Energie
Stressmanagement und mentale Gesundheit fördern
Regelmäßige Gesundheitschecks und Bewegungspausen
Transparenzkanäle für eine verbesserte Kommunikation und mehr Vertrauen im Team
uvm.
Investieren Sie in Ihre Mitarbeiter – und Sie investieren direkt in die Zukunft Ihres Unternehmens.
Sie wollen mehr wissen, wie Sie konkret in Ihrem Betrieb Krankheitskosten reduzieren? Dann sprechen Sie uns an! Gemeinsam bringen wir Ihre Mitarbeitergesundheit auf Touren – und Ihre Zahlen zum Strahlen.
So, jetzt sind Sie dran: Wie gesund ist Ihr Unternehmen wirklich?
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Quellen:
vfa.de: Rekordkrankenstand drückt Deutschland in die Rezession
de.statista.com: Wertschöpfungsverlust in Industrie durch Krankenstand bis 2023 | Statista
de.statista.com: Produktionsausfall aufgrund von Arbeitsunfähigkeit 2023| Statista
destatis.de: Gesundheitsausgaben in Pflegeeinrichtungen im Jahr 2023 um 6,3 % gestiegen - Statistisches Bundesamt
tagesschau.de: IW-Studie: Lohnfortzahlung kostet Arbeitgeber Rekordsumme | tagesschau.de
tagesschau.de: Statistisches Bundesamt: Pflege-Ausgaben in zehn Jahren verdoppelt | tagesschau.de
die-koepfe-entscheiden-den-wettbewerb.de: Krankenstand auf neuem Rekordhoch - erhebliche Investitionen in Gesundheit und Prävention nötig: Gesundheitsförderung, Gesundheitsmanagement und betriebliches Eingliederungsmanagement - Die Köpfe entscheiden den Wettbewerb
zeit.de: Krankmeldungen: Krankenstand senkte die Wirtschaftsleistung 2023 um fast ein Prozent | ZEIT ONLINE
bibliomedmanager.de: Kosten steigen deutlich - Pflegeausgaben in Deutschland erreichen Rekordniveau
zm-online.de: Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft - zm-online
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